Öko Siegel Informationen

GOTS

Der Global Organic Textile Standard (GOTS) ist eines der stärkstenSiegel für die ökologische Herstellung eines Kleidungsstückes. Er gilt nur für Naturfasern, also vor allem Baumwolle, Leinen und Seide. Von der Faser bis zum fertigen Textil, also über alle Produktionsschritte hinweg dürfen nur die durch den GOTS Standard erlaubte Zusatzmittel genutzt werden. Die Bio-zertifizierte Rohfaser darf hierbei nicht durch giftige oder problematische Zusatzstoffe verunreinigt werden. Auch in den Druckfarben, mit welchen das Kleidungsstück bedruckt wird, darf kein PVC enthalten sein. Zusätzlich zu den starken ökologischen Kriterien müssen im GOTS auch soziale Basiskriterien eingehalten werden.

Bluesign

Mit den bluesign-Siegeln werden Textil-Produkte ausgezeichnet, die möglichst schadstoffarm produziert wurden. Bluesign schließt besonders umweltbelastende Substanzen von Anfang an aus dem Fertigungsprozess aus, legt Richtlinien für den Gebrauch von Chemikalien fest und kontrolliert deren Einhaltung. Der bluesign-Standard orientiert sich weltweiten an Verbraucher- und Umweltschutzstandards und deckt die fünf Aspekte Konsumentenschutz, Abwasser, Abluft, Arbeitssicherheit und Ressourcenproduktivität ab. Damit schafft der bluesign-Standard Transparenz für die ganze textile Lieferkette. In erster Linie werden Produktionsabläufe bei der Textilveredlung, d.h. beim Färben, Bedrucken oder Beschichten von Textilien, kontrolliert. Die bluesign-Siegel finden sich vor allem an Textilien aus Synthetik-Fasern wie z.B. Outdoor-Kleidung. 

Fairtrade

Der Anbau der Baumwolle geschieht bei Fairtrade certified Cotton unter Bedingungen des Fairen Handels. Es gibt also einen Mindestpreis für Baumwolle und eine Fairtrade Prämie für Gemeinschaftsprodukte als Zusatzzahlung. Beim weiteren Produktionsprozess wird kontrolliert, dass die Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) eingehalten werden.
Das bedeutet, dass Kinder- und Zwangsarbeit verboten ist, die Arbeitsplätze sicher sein müssen und die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden müssen. Es wurde aber bisher für die Näherinnen und Näher keine Zahlung von fairen Löhnen oder Prämien gefordert.

Organic 100

Der Organic Content Standard 100 (OCS 100) und der Organic Content Standard blended (OCS blended) ermöglichen es Unternehmen den genauen Anteil an ökologischem Material in einer Ware zu erfassen und durch die Produktionskette weiter zu verfolgen. Der übergeordnete „Content Claim Standard“ definiert bei dem OCS unter anderem die Rückverfolgbarkeit von Waren sowie die Transparenz in der Produktionskette.
Im Gegensatz zum GOTS enthält der OCS keine Anforderungen zu den verwendeten chemischen Zusatzstoffen und schließt keine Richtlinien zu Umweltmanagement und sozialer Verantwortung im Unternehmen mit ein. Je nach prozentualem Anteil des Bio-Materials in den zertifizierten Waren wird das Logo des OCS blended (min. 5% Bio- Material) oder das OCS 100 Logo (min. 95% Bio-Material bis 100% Bio- Material) verwendet.
Eigentümerin des Standards ist heute die Organisation Textile Exchange, welche unter Anderem auch die Textil- und Recycling Programme OCS, GRS und CCS besitzt und weiterentwickelt.

Öko-Tex Standard 100

Es ist einVerbraucherschutzsiegel mit gestiegenen Anforderungen. Dieser am weitesten verbreitete Standard kann auf alle Textilprodukte angewendet werden und dient in erster Linie demVerbraucherschutz. Er prüft nur auf Schadstoffrückstände im Endprodukt. Für Herstellung und Umweltschutz macht Oeko-Tex Standard 100 keine Auflagen. Der Standard hat je nach Hautkontakt vier Produktklassen. Zehn der elf „Detox“-Chemikaliengruppen sind berücksichtigt, dazu kommen weiteren Substanzgruppen. Damit ist der jährlich überarbeitete Standard nun etwa so streng wie GOTS – bezogen aufdie Rückstände im Endprodukt. Auch ein wachsender Anteil recycelter Materialien wird nach demStandard zertifiziert. Während andere Siegel wie IVN Best nur kreislauffähige Materialien zertifizieren, arbeitet Oeko-Tex mit allen, auch schlecht recycelbaren Mischfasern.

Fair Wear Foundation

Die Fair Wear Fondation (FWF) ist eine unabhängige Stiftung die im Jahre 1999 gegründet wurde. Sie setzt sich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie ein. Die Fair Wear Foundation hat, in Bezug auf die faire Produktion, einen ganzheitlichen Ansatz. Mitglieder müssen die Verantwortung für Ihre gesamte Lieferketteübernehmen. Diese geht ab dem Baumwollfeld bis hin in die Betriebe wo die Endfertigung stattfindet. Folgende acht Richtlinen der Fair Wear Foundation im Mittelpunkt der Arbeit:
Begrenzung der Arbeitszeit – Freie Wahl des Arbeitsplatzes – Keine Kinderarbeit – Keine Diskriminierung bei der Beschäftigung – Rechtsverbindlicher Arbeitsvertrag – Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen – Versammlungsfreiheit und das Recht auf Tarifverhandlungen – Zahlung eines existenzsichernden Lohnes.

IVN BEST

Das von der IVN (Internationale Verband der Naturtextilwirtschaft e. V.) entwickelte zertifizierte Siegel Naturtextil IVN certified BEST unterliegt einer der strengsten Standards für ökofreundliche Textilien im Zusammenhang mit einer ökologischen Textilproduktion, nach den fortschrittlichsten technischen Verfahren. Nur wenige ausgewählte Produkte erreichen diesen Standard. Mindestanforderung für eine Zertifizierung ist der Global Organic Textile Standard (GOTS).